Hoch- und Hangwasserschutz

Bedingt auch durch den Klimawandel, kommt es zu immer öfter auftretenden Starkregenereignissen.

Je nach vorhandener Geländestruktur treten einzugsgebietsabhängig starke Gefährdungen in urbanen Gebieten durch den anfallenden Oberflächenabfluss auf.

Ein Wassereintritt in Gebäude kann fallweise mit zu lebensbedrohlichen Situationen führen (Kellerüberflutung, Gefährdung durch Wasser/Strom).

Dieses, auch pluviales Hochwasser genannt, stellt Gemeinden, Bauwerber im Privat- wie auch im gewerblichen Bereich, aber auch Behörden, vor neue Herausforderungen. Es wird deshalb immer wichtiger, Gefahren, die durch hohe Regenmengen an Grundstücken und Bauwerken aber auch im Bereich der Infrastruktur entstehen, zu kennen und einzustufen.

Hierfür besteht die Möglichkeit, dieses Risiko in Form von Hangwassergefahrenkarten bildhaft darzustellen.

Bei Erstellung dieser, von der EU geförderten und auch für die Raumplanung wichtigen, Unterlagen, wird folgendermaßen vorgegangen:

Im Vorfeld wird, auf Basis der Fließpfadkarten des Geländemodells, mit den Gemeindevertretern der Feinmodellierungsbereich abgestimmt. In diesem, meist das Bauland betreffende Gebiet, werden danach alle abflussrelevanten, leitenden Bauwerke, Brücken, Durchlässe, Rigole und Regeneinlaufschächte (Dimensionen ab DN400) erhoben.

Diese werden in das bestehende Geländemodell eingearbeitet. Mit den daraus resultierenden Geländedaten werden neue, verbesserte Fließpfadkarten erstellt, welche in Folge als Grundlage für die dann stattfindende Besprechung mit Gemeindevertretern und der Feuerwehr dienen. Dabei werden sämtliche Gefahrenzonen, die aus den neu gewonnenen Daten hervorgehen, auf Ihre Plausibilität geprüft und mit den bereits aufgetretenen Überflutungen und Schäden verglichen.

Nachdem die gefährdeten Bereiche festgelegt sind, wird anhand des hydraulischen 2d-Modells eine Abflussuntersuchung durchgeführt. Je nach Vorgabe der Förderstelle bzw. Wunsch des Auftraggebers wird im Modell eine Beregnung mit 10-, 30- und 100-jährlichen Starkregenereignissen simuliert.

Dabei werden die in den Gefährdungsbereichen entstehenden Überflutungsflächen berechnet. Es werden in Folge verschiedene Unterlagen als Hilfestellung für die Gemeinden und Behörden in Raumplanungsfragen und Baulandbewertungen erstellt (Wassertiefenatlas, Auflagenbereiche in Karten oder Atlasform, Überflutungstiefenkarten, Karten mit den wesentlichen Abflussbereichen).

Resultierend aus den Berechnungen wird für die Bereiche mit hohem Schadenspotential ein Maßnahmenkonzept entwickelt, welches, nach erfolgter Umsetzung, die Bevölkerung vor zukünftigen Katastrophen schützen kann und größere Schäden verhindert.